Wenn die Freude regiert – eine Einladung, Gottes Licht neu zu entdecken
Wenn Chaos, Hektik oder Schmerz Raum in unserem Leben einnehmen, brauchen wir Orte, an denen die Freude regieren darf. Orte, an denen wir aufatmen, auftanken und uns daran erinnern, dass Gott uns nicht dem Dunkel überlässt.
Vielleicht findest du diesen Ort, wenn du einer gestressten Freundin eine Suppe vorbeibringst – und ihre Dankbarkeit dich tiefer berührt, als du erwartet hast.
Auf deinem Spaziergang mit Hund durch die Straßen von Hemer, wenn die ersten Lichter in den Fenstern angehen und du in den kleinen Szenen des Alltags etwas vom Frieden Gottes aufscheinen siehst.
Oder wenn du an der Oese entlangläufst und der Wind die letzten Blätter bewegt und du plötzlich spürst: „Ich bin gehalten.“
Vielleicht findest du ihn auch in den kleinen, geschützten Winkeln deiner Gedanken – dort, wo die Lasten deiner Welt kurz verstummen und Tagträume aufsteigen, die sich anfühlen wie ein Echo deiner eigentlichen Identität.
Oft scheint es, als würde Freude uns finden – als hätten wir einfach Glück gehabt oder wären zufällig im richtigen Moment am richtigen Ort gewesen. Und vielleicht ist das manchmal sogar so. Doch letztlich spielt es kaum eine Rolle, wie wir an solchen Momenten der Freude ankommen. Wir erkennen sie daran, wie sie uns durchströmen: an der stillen Gewissheit, dass dies ein Moment ist, den wir nicht so schnell vergessen werden. An der Klarheit und Ruhe, die uns umfängt.
Es sind Augenblicke, die wir festhalten wollen: ein herzhaftes Lachen, ein kleiner Erfolg, eine Schönheit, die uns innehalten lässt.
Doch wir denken schnell, Freude sei flüchtig – sie kommt ohne Ankündigung und verschwindet genauso. Vielleicht aber können wir in dieser Jahreszeit versuchen, ihre Kraft einzufangen und weiterzutragen. Denn die wahre Stärke der Freude liegt nicht nur in ihrer Ankunft, sondern darin, wie wir sie weiterleben.
Ob wir sie bewahren.
Ob wir uns von ihr heilen lassen.
Oder ob wir sie in unsere eigene kleine Welt hinaustragen – als Licht, das Veränderung bewirken kann.
Wie Kerzen im Advent, die wir lange noch in Erinnerung tragen, kann auch die Freude weiter leuchten, selbst wenn der Moment längst vorbei ist. Sie erinnert uns daran, was gut ist. Was schön ist. Und sie weist uns den Weg nach vorn.
Bewahre deine Freude
Nicht weil sie selten oder schwer zu finden wäre,
sondern aus demselben Grund, aus dem wir die Vorstellungskraft eines Kindes unterstützen:
weil sie gut ist und rein.
Kämpfe mit ihr
Nutze deine Freude im Kampf gegen alles, was dich belastet –
gegen Ängste, Sorgen und Müdigkeit.
Trage die Fahne der Freude hoch und zeige, wohin dein Herz gehört
und worauf du deine Aufmerksamkeit richten willst.
Und gib sie weiter
Schenke deine Freude.
Bring Ruhe, Humor, Wärme und Leichtigkeit in Situationen und Gespräche,
in denen sie dringend gebraucht werden.
Und teile sie großzügig, wann und wo immer du kannst.
Denn je mehr du Freude kennst, desto mehr lernst du, sie überall zu sehen:
Das Nach-Hause-Kommen in die Wärme, nach einem langen Arbeitstag.
Der erste Schluck eines richtig guten, heißen Kaffees an einem kalten Wintermorgen – und du ahnst, dass Gott manchmal genau durch solche Kleinigkeiten ein Lächeln in deine Seele zeichnet.
Oder der Moment, wenn du in ein noch warmes Stück Apfelkuchen stichst, das dich an früher erinnert und dir zeigt, dass Schönheit oft in den einfachen Dingen wohnt.
Ein packendes neues Buch – oder eine geliebte Geschichte, die du zum tausendsten Mal hörst.
Ein frischer Morgen, der nach Neuanfang duftet.
Hoffnung, die plötzlich wieder spürbar ist.
Tiefe Atemzüge, die die Seele weiten.
In all diesen Momenten regiert Freude nicht, weil es keine Traurigkeit mehr gäbe.
Freude regiert, weil du sie siehst.
Weil du sie benennst.
Weil du dich ihr zuwendest – trotz der Realität um dich herum.
Denn Freude ist real.
Gott schenkt sie.
Sie ist da – und sie gehört dir, in welcher Form du sie auch findest.
Und das, was du als Nächstes daraus machst, liegt in deiner Hand.
Ein Impuls für diese Woche
Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken:
Welche Freuden in deinem Leben sind es wert, bewahrt und verteidigt zu werden?
Wie könntest du sie mit anderen teilen?
Und wo in deinem Alltag könntest du neu zulassen, dass Freude regiert?