Jede Woche neu anfangen – Gnade leben (#4)
Gnade empfangen – wenn du selbst an dir zweifelst
Es gibt diese Tage – und manchmal ganze Phasen – da ist nicht die Welt das Problem. Auch nicht die anderen. Sondern: Ich selbst.
Ich bin unzufrieden mit mir.
Ich weiß, was ich falsch gemacht habe.
Ich sehe, wo ich versagt habe – in Beziehungen, im Glauben, im Alltag.
Ich vergleiche mich.
Ich frage mich: Bin ich genug? Bin ich überhaupt „richtig“?
Gerade dann fällt es schwer, Gnade zu empfangen. Nicht, weil sie nicht da wäre – sondern weil wir uns selbst innerlich verschließen.
Vielleicht kennst du das auch, wenn du morgens durch die Straßen von Hemer gehst, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule, und dich fragst: Was habe ich eigentlich zu geben? Was ist mein Platz – hier, in dieser Stadt, in meinem Umfeld, in Gottes Plan?
Gott sagt nicht: „Mach erst alles richtig.“
Im Johannesevangelium lesen wir:
„Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade.“
– Johannes 1,16
„Gnade um Gnade“ – nicht: Leistung auf Leistung. Nicht: Erkenntnis auf Erkenntnis. Sondern: Geschenk auf Geschenk.
Nicht, weil wir es verdienen – sondern weil Gott gut ist.
Gnade empfangen beginnt mit Ehrlichkeit
Wenn du an dir zweifelst, dann hilft keine Selbstmotivation und auch kein Vergleich mit anderen.
Was hilft, ist die Rückkehr zu dem, der dich geschaffen hat – und dich liebt, wie du bist.
Du darfst sagen:
„Ich komme nicht klar.“
„Ich bin verletzt – und schäme mich dafür.“
„Ich weiß nicht weiter.“
Und genau da, mitten in deinem Zweifel, kommt Jesus nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit ausgestreckter Hand.
Er sagt:
„Ich kenne dein Herz. Ich sehe, wie sehr du kämpfst. Und ich bin trotzdem da – mit Gnade.“
Auch in Hemer – mitten im Alltag
Vielleicht hilft dir diese Vorstellung:
Stell dir vor, wie Jesus mit dir durch Hemer geht.
Am Friedenspark vorbei. Durch die Innenstadt. An der Bushaltestelle. In den Supermarkt.
Und jedes Mal, wenn dein innerer Kritiker laut wird, sagt er:
„Du bist mein Kind. Du darfst scheitern. Ich liebe dich trotzdem.“
Das ist Gnade.
Und das verändert alles.
Praktischer Impuls für die Woche:
Schreib dir diesen Satz auf einen Zettel, ins Handy oder auf deinen Spiegel:
„Ich darf an mir zweifeln – und trotzdem geliebt sein.“
Und bete morgens:
„Herr, ich brauche heute deine Gnade – besonders da, wo ich an mir selbst zweifle.“
Gnade empfangen heißt nicht: Ich bin perfekt.
Sondern: Ich bin gehalten – gerade in meiner Unvollkommenheit.
Nächste Woche:
„Gnade weitertragen – ein Lebensstil mit Weitblick“