Jede Woche neu anfangen – Gnade leben (#3)

Gnade leben – auch in kleinen Dingen

Wenn wir an „Gnade leben“ denken, kommen uns oft große Situationen in den Sinn: Vergebung nach einem schweren Streit, ein Neuanfang nach Scheitern, das Loslassen tiefer Verletzungen.

Aber was ist mit dem Alltag?

  • Dem genervten Ton im Gespräch mit dem Ehepartner.

  • Der Ungeduld mit den Kindern beim Frühstück.

  • Der Gedanke: „Das hätte ich besser gemacht“ – über einen Bruder oder eine Schwester in der Gemeinde.

  • Oder der Moment, in dem wir uns selbst mal wieder innerlich verurteilen.

Kleine Situationen – große Wirkung

Gnade wird oft in den kleinen, fast unsichtbaren Momenten des Alltags sichtbar. Nicht auf der Bühne, sondern in der Küche, im Büro, im Supermarkt, im WhatsApp-Chat.

Jesus selbst lebte Gnade genau dort:
Mit einem liebevollen Blick auf Zachäus, der am Rand stand.
Mit einem Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen, die sonst niemand beachtete.
Mit einem „Ich verurteile dich nicht“ zu der Frau, die gerade kurz davor war, gesteinigt zu werden.

Gnade ist kein „Event“. Sie ist eine Haltung.
Und oft zeigt sie sich gerade dann, wenn niemand hinschaut.

Was wäre, wenn Gnade dein Tagesthema wird?

Was, wenn du diese Woche in den kleinen Dingen bewusst gnädig wärst?

  • Einmal mehr zuhören als reden.

  • Die E-Mail nicht mit passiv-aggressivem Unterton abschicken.

  • Dem Kassierer oder der Busfahrerin freundlich begegnen – auch wenn du gestresst bist.

  • Deinem Kind sagen: „Ich weiß, du hast’s versucht. Ich bin stolz auf dich.“

  • Dir selbst sagen: „Ich darf lernen. Ich muss nicht perfekt sein.“

Das klingt unspektakulär – aber genau da wächst Gnade wie ein Senfkorn. Klein, fast übersehbar, und doch kraftvoll.

Praktischer Impuls für die Woche:

Stell dir morgens die Frage:

„Wie kann ich heute Gnade ganz konkret leben – in kleinen Gesten, Worten und Gedanken?“

Und vielleicht abends:

„Wo habe ich Gnade weitergegeben – oder empfangen, ohne es gleich zu merken?“

Gnade im Alltag ist ansteckend

Du weißt nie, was dein kleiner Moment der Gnade bei anderen auslöst.
Ein ermutigendes Wort kann den Tag eines Menschen verändern.
Ein Verzicht auf Rechtfertigung kann Frieden stiften.
Ein geduldiger Blick kann heilen.

Gnade lebt, wo Menschen bereit sind, anders zu handeln als erwartet – nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe.

Nächste Woche:

„Gnade empfangen – wenn du selbst an dir zweifelst“

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